Hierher wurde ich geführt und ich nahm erst einmal auf dieser großen Sitzgelegenheit platz. Einige Male sah ich mich um und ich wusste, dass ich mich schnell an das hier gewöhnen konnte. Es sah echt elegant und beeindruckend aus, ich fand jetzt schon Gefallen daran so zu leben. Schnell holte sie mir einen gläsernen Kelch mit Blut, welchen ich entgegennahm und langsam trank. Doch der Durst siegte, denn ich trank es so schnell leer wie ich es bekommen hatte. "Danke dir,..." Ich atmete einige Male durch und meine Schatten unter den Augen verzogen sich, genauso wie die angeschwollenen Venen, sodass ich einen Hauch normaler aussah. "Esther,..deine Mutter hat mir gezeigt was es heißt sich zwei Brüder aus ein und derselben Familie zu angeln. Nachdem sie mir die Ader aufgeschnitten hat, hat sie mich liegen lassen, als ich kurz vorm Sterben war, hat sie Magie angewandt und mich danach umgebracht. Als ich erwachte, gab sie mir Blut und ich wurde unsterblich so wie ihr, doch als ihr nach Europa zurück gegangen seid, hat sie mich in den Sarg eingesperrt" Erklärte ich und sah ihr in die Augen, dann erhob ich mich wieder und ging die gesamte Breite des Zimmers immer wieder auf und ab. Wobei mein langes, etwas verstaubtes Kleid über den Boden strich. "Berichte mir was geschehen ist,...ich wette Klaus und Elijah leben noch?" Fragte ich, obgleich es eher eine Feststellung war, mein scharfer Verstand war erwacht und ich war gespannt darauf alles zu erfahren.

Meine inneren Alarmglocken schrillten bei den Worten auf, dass `zu viel geschehen sei`. Ich fragte mich was ich erfahren würde, wenn Rebekah sich gefasst hatte. Würde Klaus sein Spiel etwa fortgesetzt haben? Was war mit Kol, Mikael und Esther, wenn Elijah und Klaus ebenso lebten? Waren sie ebenfalls hier irgendwo auf der Welt? Ich hatte dutzende Fragen aber nur eine Person, die mir diese beantworten konnte. Wobei ich es eher gern hatte, wenn ich mehrere Meinungen einholen konnte. Über meine Kleidung machte ich mir in diesem Moment keine Sorgen. "Bitte Rebekah,..sag was passiert ist. Ich muss es doch erfahren um in der heutigen Zeit mich zurecht zu finden. Du musst mir die letzten tausend Jahre im Schnelldurchlauf erzählen." Redete ich auf sie ein und bekam schon wieder Durst. "Wo liegt die Leiche?" Fragte ich und deutete auf mein blutiges Glas, welches auf dem Tisch stand.

Einfach war es sicherlich nicht, aber ich brauchte einfach die Anhaltspunkte um die Geschichte rekonstruieren zu können. Nachdem sie sich noch ein wenig gesammelt hatte, begann sie zu berichten und das war sehr gut. Ich verstand sogar alles und konnte alles so gut es eben ging nachvollziehen. Aber als sie mir preis gab, dass Mikael und Kol sowie Finn gestorben seien, stockte mein Atem. Meine Kinnlade klappte auf und zu, in sehr kurzen Intervallen. Denn ich konnte es einfach nicht glauben, dass Esther eine vollkommene Irre war, wusste ich aber dass die Familie sich gegenseitig hasste, war noch schlimmer. Ich hatte echt Glück, dass ich bis ich mich in Klaus sowie Elijah verliebte, eine liebenswürdige Familie hatte. "Oh du meine Güte" Schnell stand ich bei ihr und nahm sie in die Arme, nach diesen Schicksalsschlägen konnte sie eine Freundin gebrauchen, die ihr ein wenig zur Seite stand. "Doppelgänger? Was meinst du denn mit diesem Wort?" Ich konnte mir nämlich beim besten Willen nicht vorstellen, was dies bedeuten könnte. Doch dann ging sie in einen anderen Raum und kam mit einem durchsichtigen, taschenähnlichen Ding zurück, in dem sich das Blut befand. Egal was es war aber ich nickte nur. Nahm ihr dieses ab, biss hinein und trank es leer.

"Sonne Mond?" Ich blickte fassungslos in Bekahs Augen, denn erst jetzt verstand ich die ganze Tragweite ihrer Worte. "Das heißt ich habe zwei Nachfahrinnen, die genauso aussehen wie ich? Meine Haarfarbe, die Augen,...alles ist absolut gleich?" Fragte ich und dabei musste ich mich wieder setzen, denn mir war nun ganz Anders. Obgleich diese Neuigkeit auch eine gute Option war. Ich konnte meine `Zwillinge` für meine Zwecke einsetzen, daher war ich gespannt diese sobald wie möglich kennen zu lernen. "Erzähl mir mehr über diese Doppelgänger, schließlich sind sie eine Kopie meinerselbst, ich sollte darüber Bescheid wissen, wie sie heißen und so weiter. Wo wohnen sie? Ich werde wohl einiges lernen müssen aber ich schaffe das" Erhaben lächelte ich, denn jetzt war etwas wieder da, was über tausend Jahre geschlafen hatte, die Urkraft des Petrova Feuers in mir.

Mittlerweile akzeptierte ich, dass ich jetzt zwei Zwillinge hatte. Schließlich würde ich diese eventuell für mich nutzen können, je nachdem wie leicht sie zu manipulieren waren. Zwar war ich nicht ganz so durchtrieben, aber ich wollte Rache für das was Esther mir angetan hatte. Falls es zu einem Zusammentreffen kommen sollte, wollte ich ein wenig Verwirrung stiften. Ob man überhaupt sah, wer wer war von uns? Nunja es würde sich ja alles herausstellen in der nächsten Zeit. "Also Katherine und Elena,...der erste Name gefällt mir besser als der Zweite. Schade, eigentlich wenn sie so aussehen soll wie ich" Erzählte ich ihr und dann lachte ich bei dem Wort `Lehrerin`und schlug meine Beine übereinander wie es Bex konnte. Diese neue Welt gefiel mir und meine Verwirrung machte allmählich einigen Plänen gedanklich platz. "Erstens hätte ich gerne solche Klamotten wie du sie trägst. Aber ich bitte dich,...hast du eventuell ein Kleid? Weil ich denke nicht, dass ich schon mit einer Hose herumlaufen kann. Ich trage einfach lieber Kleider" Artikulierte ich und sah sie leicht dankbar an. "Du bist meine wahre Schwester und für mich mehr Familie als es diese zwei Doppelgänger je sein werden."

Auch ich liebte jeden Moment, den ich mit Bekah verbringen konnte. Es war ein wahrhaft großes Schicksal, dass uns wieder zueinander geführt hatte. Warum nur, war ich nicht schon früher wieder erwacht? Ich hatte doch so viel verpasst, was wahrhaft schade war. Doch wir blieben nicht lange alleine, denn ich vernahm eine männliche Stimme, die von Draußen kam. "Ist das Kol?" Fragte ich und sah sie an, diese Kleidung gefiel mir an ihr und ihre blonden Haare, kamen sehr gut zur Geltung, obgleich diese jetzt kürzer als damals waren. "Ja ich warte" Versprach ich ihr und nippte die letzten Tropfen aus meiner Konserve aus.